Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich
Digitalisierung bei Gesundheit und Pflege ist ein weites Feld. Es reicht von Themen wie einer elektronischen Patientenakte, der Kommunikation zwischen Ärzten und Krankenhaus über eine Plattform, die Video-Sprechstunden zwischen Arzt und Patient bis hin zu technischen Hilfsmitteln wie einem Pflegeroboter zur Entlastung von Pflegefachkräften, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Digitalisierung bietet dabei etliche Chancen. So kann sie bei der Sicherung einer optimalen Gesundheitsversorgung und sektorenübergreifenden Kommunikation unterstützen, indem beispielsweise der niedergelassene Landarzt per Telemedizin den Spezialisten der Universität zur Fallkonferenz hinzuziehen kann. Zudem können moderne Entwicklungen die Nachwuchsgewinnung erleichtern und Berufsbilder attraktiver machen. Gerade angesichts einer vermehrten Leistungsnachfrage aufgrund des demographischen Wandels auf der einen Seite und der Herausforderung der Nachwuchsgewinnung auf der anderen, scheinen digitale Lösungen unabdingbar. Gleichwohl müssen mögliche Risiken der Digitalisierung, wie z.B. Datenschutz, bei der Entwicklung praxistauglicher Modelle mit bedacht werden.
Digitalisierung im Gesundheitswesen - Chance für die Region?!
Die Gesundheitsregionplus Regensburg beteiligte sich am Projekt "Digitale regionale Entwicklung" des Regionalmanagements der Landkreise Regensburg und Cham (siehe Infokasten rechts). Ziel des Gesamtprojekts ist es, gemeinsam digitale Antworten auf aktuelle und künftige Herausforderungen zu finden. Digitale Technologien haben großes Potenzial. Sie können Lösungen bieten für örtliche Defizite in der Nahversorgung, Mobilität, Gesundheitsvorsorge oder Landwirtschaft und neue Informations- und Bildungsmöglichkeiten sowie digitale Arbeitsplätze schaffen.
Zum Start des Vorhabens im September 2019 wurde das Arbeitsfeld "kooperative digitale Vernetzung in der Medizin/im Gesundheitswesen" für einen Vertiefungsworkshop heraus gearbeitet.
Im Workshop brachten die beiden Regionalmanager, Martin König und Prof. Dr. Markus Lemberger, interessierte Akteure aus der Region, wie z.B. die Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus, mit Unternehmern und Start-Ups in Kontakt, um Probleme und mögliche digitale Lösungen für die Region zu diskutieren und weitere mögliche Projekte zu entwickeln.
Im Bereich der Gesundheit / Gesundheitsversorgung wurden zwei Projektthemen identifiziert:
- Neue innovative Versorgungsformen - Vernetzung/Telemedizin
- Digitale Gesundheit / Digitale Einbindung Älterer (App)
"Digitale Regionale Entwicklung" (DiRegEnt)
Das Projekt "DiRegEnt" hilft die Digitalisierung zur Verbesserung der Lebensqualität in der Fläche voranzubringen. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Video zum Projekt "DiRegEnt" https://www.youtube.com/watch?v=baZarjr8iPI
Pressemitteilung- Auftakt
Zum Regionalmanagement...
Stärkung von Gesundheitskompetenzen bei Seniorinnen und Senioren mit Unterstützung einer App
Wie in allen Lebensbereichen hält auch im Gesundheitswesen die Digitalisierung immer mehr Einzug. Doch um von den digitalen und technischen Innovationen wie Video-Sprechstunden zwischen Arzt und Patient, elektronischer Patientenakte oder Online-Datenbanken für Präventionskurse profitieren zu können, braucht es entsprechendes Know-how - sogenannte digitale Gesundheitskompetenzen. Um besonders ältere, meist weniger technikaffine Menschen bei den rasanten Entwicklungen nicht abzuhängen, hat die Gesundheitsregionplus, zusammen mit der BARMER in Bayern als Fördergeber und dem Regensburger Startup LUMOO innerhalb des Projekts „Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenzen von Senior*innen“ erste Kurse entwickelt. Ziel war es, zeit- und ortsunabhängige Lernmöglichkeiten zu schaffen, um Seniorinnen und Senioren in Stadt und Landkreis fit für die Zukunft zu machen.
Neben den klassischen Fähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens werden unter dem Begriff „Gesundheitskompetenzen“ (Health Literacy) die notwendigen Fähigkeiten verstanden gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umsetzen zu können (WHO). Dies betrifft sowohl die Felder der Krankheitsbewältigung (Diagnosen, Therapien), als auch deren Prävention und eine allgemeine lebenslange Gesundheitsförderung. Gesundheitskompetenzen sind damit ein zentraler Schlüssel für ein entsprechendes Verhalten. Wer keine Kenntnisse hat und keinen Zugang zu Informationsquellen, wird der Möglichkeit beraubt, kompetente, eigenständige Entscheidungen für das eigene Wohlbefinden treffen zu können.
Dazu entwickelte das Projektteam drei Kurse, die in die Web-App des Startups LUMOO eingebettet sind. Die Kurse unterstützen spielerisch Gesundheitskompetenzen aufzubauen, um in Zukunft gesundheitsrelevante Informationen besser zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umsetzen zu können.
Die App können Interessierte am PC, Tablet oder mobilen Endgerät kostenfrei nutzen und so ihr Wissen in Sachen Gesundheit verbessern. Ab dem neuen Jahr werden die Kurse und Funktionen der App auch bei verschiedenen Veranstaltungen der Gesundheitsregionplus vorgestellt.
Digitale Gesundheit - gut vernetzt statt einsam
Während die jüngeren Generationen stark digital vernetzt sind, und damit auch in Zeiten der physischen Distanzierung wie zu Beginn der Corona-Pandemie ihre Kontakte wie selbstverständlich per Messengerdienste und Videotelefonie weiterpflegten, bekamen gerade weniger digital-Erfahrene die Kontaktbeschränkungen hart zu spüren. Die psychische Belastung und Gefahr von Vereinsamung stieg für diese -meist älteren- Personen.
So bietet die Web-App "LUMOO" Einführungen und Erklärungen an, um die digitalen Kompetenzen zu stärken. Die Funktion „LUMOO erklärt“ ermöglicht, sich an das Thema der digitalen Kommunikationsmittel heranzutasten. Des Weiteren gibt es noch die Funktion "LUMOO vernetzt" um Personen mit den gleichen Interessen zu finden und sich auszutauschen.
Alle Informationen finden Sie auf der LUMOO-App-Seite.
Schwerpunktthema Einsamkeit
Das Thema Einsamkeit wurde 2023 in den Fokus gerückt. Wissenswertes, Anlaufstellen und Präventionsmöglichkeiten finden Sie auf der Aktionsseite.
Kooperation mit "DeinHaus 4.0"
Bei "DeinHaus 4.0- Technik im Alltag - Technik zum Leben" handelte es sich um eine Projektreihe des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, mit der intelligente Assistenztechnik für Pflegebedürftige erforscht und für die Bürger*innen erlebbar gemacht werden soll.
Wie können intelligente Robotersysteme Pflegebedürftigen dabei helfen, ein möglichst eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu führen? Dies war eine der zentralen Fragestellungen, denen die Wissenschaftler der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) im Forschungsprojekt „DeinHaus 4.0 - TePUS“ nachgingen.
DeinHaus 4.0 Oberpfalz ist auf den Einsatz von Telepräsenzrobotern für die Pflege und Unterstützung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten (kurz: TePUS) ausgerichtet.
Hier geht es zum Projekt
Pressemitteilung zur Kooperation zwischen Gesundheitsregionplus und OTH
Telenotarzt Bayern
Am Standort Bogen (Lkr. Straubing-Bogen) wird ab 2023 der Telenotarzt-Standort Bayern Ost in Betrieb eingerichtet. Die Betriebsaufnahme, ist die Folge des bis 2019 durchgeführten, erfolgreichen Pilotprojektes "Telenotarzt Bayern". Nach den Beschlüssen des Kabinettes sind für Bayern derzeit insgesamt 3 Telenotarzt-Standorte geplant. Der Einsatzbereich erstreckt sich dabei von der Nordoberpfalz bis nach Rosenheim. Ein Telenotarzt unterstützt das bisherige System als zusätzliches, arztbesetztes Rettungsmittel.
Mehr Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.stmi.bayern.de/sus/rettungswesen/landrettung/telenotarzt/index.php
Stand: August 2024